Zusammenfassung
Zur Azubi-Suche raus aufs Beachfeld. Geht das? Ja!
Unternehmer aus Schmalkalden-Meiningen nutzten am Trainingsdienstag (05.07.) die Gelegenheit, den Schmalkalder Volleyballverein e.V. kennenzulernen. Dazu ging es auf die Beachanlage nach Schmalkalden. Warum? BVMW (Bundesverband mittelständische Wirtschaft) und Verein wollen in der Nachwuchsgewinnung zusammenarbeiten.
Unternehmer waren zu Gast bei künftigen Azubis und Mitarbeitern
Einen ganzen Nachmittag lang konnten gestern Unternehmerinnen und Unternehmer sowie Personalverantwortliche und Ausbildungsleiter aus Südthüringer Unternehmen den Schmalkalder Volleyballverein (SVV) kennenlernen. Auf der vereinseigenen Beachanlage in Schmalkalden-Näherstille ging es dazu ganz zwanglos zu.
Ernst hingegen war der Hintergrund. Michael Henke, Vorsitzender des SVV, Trainer und Kopf des Schmalkalder Volleyball, war im Vorfeld auf Constanze Koch, Leiterin der Geschäftsstelle des BVMW Südthüringen, mit einem eher ungewöhnlichen Anliegen zugekommen, wenn es um das Miteinander von Unternehmen und Sportvereinen geht. „Michael Henke sagte mir, dass er Unternehmen ansprechen möchte, aber keine Sponsoren suche. Vielmehr ginge es darum, sich mit der lokalen und regionalen Wirtschaft stärker zu vernetzen.“ Denn beide, Wirtschaft und Verein, haben ein ähnlich gelagertes Problem. Die Unternehmer suchen händeringend nach jungem Nachwuchs – der Verein möchte gut ausgebildete Spieler möglichst in der Region halten.
Ideen für eine Zusammenarbeit waren schnell aufs Papier und ein Aufruf samt Einladung in den Verein auf den Weg gebracht: Finden Sie Ihre künftigen Azubis, Absolventen und Fachkräfte da, wo sie in ihrer Freizeit sind – im Sportverein vor Ort. Wenige Wochen später war der BVMW Südthüringen zu Gast beim Schmalkalder Volleyballverein (SVV).
Der SVV ist einer der größten Vereine in der Stadt Schmalkalden und sportliche Heimat für Kinder und Jugendliche, aber auch für junge Erwachsene bis Senioren. Vereinsvorsitzender Michael Henke sieht viele Möglichkeiten für eine Zusammenarbeit:
- Unternehmen haben die Gelegenheit, die jungen Leute ganz zwanglos bei uns im Verein kennenzulernen. „Wir Trainer kennen die Mädchen und Jungen oft vom Vorschulalter an, kennen also auch sehr gut ihre Stärken.“
- Unternehmen können ihre Praktika oder Probearbeiten anbieten.
- Im Rahmen einer Wirtschaft-Verein-Kooperation können auch die Sportler etwas zurückgeben, indem sie als Helfer bei Veranstaltungen zur Seite stehen oder sportliche Partner bei Gesundheitsaktionen im Unternehmen sind oder mit der Firma zusammen einen Beach-Cup oder ein Hallenturnier bestreiten.
- Vor allem geht es darum, in Kontakt zu treten und die gemeinsamen Möglichkeiten auszuloten. Auch die Sportler seien untereinander sehr gut vernetzt – in der Region und bundesweit.
„Für uns als Unternehmer ist das eine ganz neue Möglichkeit, dass unter den Nägeln brennende Thema Ausbildung und Fachkräftegewinnung gemeinsam mit unseren Mittelständlern im Verband anzugehen“, unterstrich Constanze Koch am Rande der Beachfelder. „Der BVMW wird hier als Plattform für die Zusammenarbeit mit den Volleyballern des SVV dienen.“
Und wenn Unternehmer zusammenkommen, gehen sie nicht auseinander, ohne nächste Schritte besprochen zu haben. Die Unternehmen und der BVMW erhalten einen Bereich auf der Website des Vereins, um sich zu präsentieren und um ihre Angebote für Schüler anzubieten, Praktikumsplätze, Tage der offenen Tür, Ausbildungsstellen, zum Beispiel. BVMW und Verein erarbeiten ein Konzept, um die Unternehmen zum Thema Berufsorientierung in die Veranstaltungen des Vereins einzubinden und so Sportler mit ihren Eltern gemeinsam anzusprechen. Für die Sportler werden nach Interessen gezielt Betriebsbesichtigungen in der Region angeboten. Und für Herbst ist das nächste Treffen geplant.
Dann geht es in die Halle und die Unternehmer werden Volleyball nicht nur vom Spielfeldrand aus erleben…